Jeder vierte LGBT-Jugendliche wurde missbraucht. Viele von ihnen wollten sich umbringen. Warum? Weil sie jeden Tag in der Schule, im Krankenhaus, im Geschäft die Agression und Demütigung erdulden müssen. Dieser Hass weckt in jungen Queer-Menschen ein tiefes Gefühl von Angst und Unbehagen, dass sie partout nicht vergessen können. Jetzt will ich eine traurige Geschichte eines schwulen Jungen aus Polen erzählen, der wegen Diskriminierung Suizid begangen hat. Diese Geschichte stammt aus dem Artikel des polnischen Journalisten Janusz Schwertner (das polnische Nachrichtenportal onet.pl).
Viktor war ein sehr sensibler und künstlerisch veranlagter Mensch. Zwei Jahre zuvor hat Viktor (damals noch Viktoria) eine Schule gewechselt. Er war 13 Jahre alt. In den Pausen las er Bücher, statt mit den Mitschülern zu spielen und lernte im Unterricht Manga zu zeichnen. In seiner Freizeit montierte Viktor Anime-Videos. Einige Wochen später stießt er auf Schwierigkeiten im Umgang mit seinen Mitschülern, von denen er fast täglich beleidigt und gehänselt wurde.
Quelle: Onet
Trotz der begängstigenden Situation wollte der Junge nicht wieder die Schule wechseln und versicherte, dass er Mobbing überstehen kann. Aber am Ende des Schuljahrs sagte Viktor seiner Freundin, dass er Selbstmord begehen will.

Im Juni 2018 kommt er in die psychiatrische Kinderklinik der Stadt Józefów. Die Atmosphäre im Zimmer lässt zu wünschen übrig: schweißige, schmutzige Bettwäsche mit den getrockneten Blutstropfen, die mit Filzschtiften bemalte Wände.
Quelle: Onet
An der Wand waren weitere Aufschriften zu sehen: “fuck life”, “Morgen bringe ich mich um” und verschiedene Bilder z.B Schniedel oder Galgen. Auch in dem ganzen Zimmer waren alte Blutspuren. Die Kinder sollen in solcher Einrichtung wohnen und ihre Abneigung verbergen. Die Matratzen und Betten haben abstehende Stahlruten, mit denen die Kinder sich selbst verstümmeln.

Die Klinik war voll von Kindern, die zu zweit – zu dritt auf schmutzigen Matratzen und in alten Betten lagen. Einige Matratzen waren gerade im Flur. Dann konnte man kahle Wände, abgebröckelten Putz, alte zerbrochene Möbel sehen. Die Kinder schlendern ziellos. Ihre Arme und Beine sind mit Schnittwunden übersät.